Practical Help Achieving Self Empowerment
Liebe PHASE-Mitglieder und Unterstützer_innen, liebe Freundinnen und Freunde!
Mit gemischten Gefühlen schreibe ich diesen Newsletter – einerseits gibt es großartige Nachrichten, andererseits müssen wir auch von einem Todesfall berichten: Ende Oktober verstarb Anil Pokharel, ein PHASE-Mitarbeiter in einem Projekt in Gorkha, nach Wochen im Krankenhaus an Covid-19. Unser Beileid gilt der Familie und dem gesamten Team von PHASE Nepal.
Trotzdem oder gerade deshalb sind wir weiter bemüht, durch Fundraising und Einwerben von Förderungen unsere Unterstützung von Projekten in den am stärksten benach-teiligten Regionen von Nepal abzusichern und auszubauen, und danken allen unseren Unterstützer*innen herzlich für jede Spende. Die Vorweihnachtszeit ist vielleicht heuer besonders – auch dank der Pandemie und der erzwungenen Einkehr – eine gute Zeit, um sich wieder einmal des Glücks bewusst zu werden, in einer funktionierenden Gesellschaft zu leben und sich nicht um das Nötigste sorgen zu müssen.
In diesem Sinne wünsche ich dir/Ihnen für den kommenden Winter Gesundheit, Erholung und den notwendigen Optimismus und Humor!
Brita Pohl für den PHASE Austria-Vorstand
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1. Positiver Bescheid von der ADA 2. COVID-Situation in den Projektgebieten 3. Projektstart Wasser und Hygiene für Bama 4. PHASE-Werbeaktion & Facebook 5. Bitte um Spenden
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Projektförderung der ADA
Die ADA (Austrian Development Agency) hat kürzlich unseren Antrag auf ein neues Projekt positiv beschieden, dessen Ziel die Verbesserung der medizinischen Versorgung und Ernährung von Müttern und Kindern in vier Gemeinden in der Karnali-Region im Westen Nepals ist, einer der ärmsten und am wenigsten erschlossenen Regionen des Landes.
Mutter-Kind-Gesundheit steht im Zentrum dieses Projekts © EKFS/Simone Utler
Dieses Projekt wird es PHASE ermöglichen, seine Aktivitäten in der Region abzusichern und zu intensivieren. Zielgruppe des Projekts ist die Gesamt-bevölkerung der 4 Projektgemeinden, insgesamt ca. 14.100 Menschen in 2.150 Haushalten, wobei direkte Begünstigte ca. 2.100 Kinder unter 5 Jahren sowie 4.000 Frauen im gebärfähigen Alter sind, hinzu kommen 1.100 Menschen über sechzig; 20-30% der Bevölkerung im Projektgebiet stammen aus besonders benachteiligten ethnischen Gruppen oder Kasten. Erwartet werden um 20.000 Patient*innenkontakte pro Jahr in den unterstützten Gesundheitsposten und mindestens 200 Geburten mit qualifizierter Geburtshilfe. Zusätzlich nützen die Verbesserung des medizinischen Angebots und der Wissenszuwachs (Ernährung, Hygiene) der gesamten Bevölkerung indirekt und auch ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen werden durch die Outreach-Aktivitäten und Hausbesuche der Mitarbeiter*innen stark profitieren, da sie im Zugang zu Gesund-heitsdiensten zusätzliche Hindernisse zu überwinden haben. 670 besonders benachteiligte Familien – ein Drittel der Haushalte – erhalten durch das Landwirtschaftsprogramm direkte Unterstützung, 200 Frauen im Rahmen des Alphabetisierungsprogramms.
Die Förderung läuft über drei Jahre ab Jänner 2021 und beläuft sich auf 300.000 Euro.
COVID-Situation in den Projektgebieten
Noch immer verzeichnet Nepal jeden Tag 1.000-1.500 neue COVID-Fälle, allerdings konzentrieren sich diese hauptsächlich auf das Kathmandu-Tal, mit mehr als 220 Einwohnern pro km² die am dichtesten besiedelte Gegend Nepals. In unserer Hauptprojektregion im Nordwesten, der Karnali-Region, werden auch jetzt nur vereinzelt positive Fälle gemeldet. Auch einige PHASE-Mitarbeiter*innen sind an COVID erkrankt. Die meisten hatten zum Glück nur milde Symptome und haben sich wieder erholt. Tragischerweise ist ein Landwirtschaftstechniker in einem Projekt in Gorkha, Anil Pokharel, nach Wochen auf der Intensivstation Ende Oktober mit erst 42 Jahren verstorben. Die hohen Kosten für diese Behandlung werden von der Versicherung nur zu etwa 15% gedeckt. PHASE Nepal bittet daher um Spenden für die Familie des Verstorbenen sowie für einen Notfallfonds, damit die PHASE-Mitarbeiter*innen nicht neben der Sorge um die eigene Gesundheit befürchten müssen, ihre Familien mit hohen Schulden zu belasten. Selbstverständlich kann mit dem Zusatz „Covid“ auch an PHASE Austria gespendet werden, um die steuerliche Absetzbarkeit in Anspruch zu nehmen.
Aufklärung über COVID-Prävention in Mugu
Nach der Festival-Saison im Oktober und November sind nun alle PHASE-Teams wieder in den Projektgebieten – selbstverständlich nachdem sie getestet wurden, damit sie den Virus nicht in die Projektdörfer einschleppen. Endlich sind auch die Schulen wieder offen: Seit März waren in Nepal die Schulen geschlossen, und an „Distance Learning“ mit allen seinen Schwierigkeiten, wie wir es in Europa kennen, ist in unseren Projektdörfern kaum zu denken. Unsere Mitarbeiter*innen werden sich intensiv darum kümmern, dass möglichst alle Kinder wieder zur Schule gehen. Vor allem bei Mädchen besteht ein hohes Risiko, dass sie nach dieser langen Pause die Schule ganz abbrechen.
Schulklasse in der Karnali-Region
Projektstart Wasser und Hygiene für Bama
Anfang Dezember startet unser jüngstes Projekt, das wir mit Unterstützung der Stadt Wien, aber auch der lokalen Regierung in Mugu finanzieren konnten. Der Bau einer Wasserleitung von einer 3 km entfernten Quelle wird nicht nur die Trinkwasserversorgung entscheidend verbessern, sondern trägt auch dazu bei, dass Frauen und Mädchen entlastet werden – sie sind es, die das Wasser holen – und die Hygienesituation sich verbessert. Weitere Informationen zum Projekt finden sich in der Projektbeschreibung.
PHASE-Werbeaktion
Im Rahmen des Spendengütesiegels hatten wir die Möglichkeit, im November sehr günstig 8 digitale Werbeflächen in ganz Österreich zu bespielen. Wir hoffen, damit unseren Namen und unsere Reichweite zu erhöhen und natürlich auch neue Spender*innen zu gewinnen. In diesem Zusammenhang waren wir auch bemüht, unseren Facebook-Auftritt entsprechend intensiv zu gestalten.
Das digitale PHASE-Plakat
Hier haben wir eine Bitte: Wenn du/Sie Facebook nutzt/nutzen, würde es uns enorm helfen, wenn die PHASE Austria-Facebookseite nicht nur „gelikt“, sondern auch geteilt wird – nur so können wir unsere Arbeit mehr Menschen vorstellen! Vielen Dank!
Bitte um Spenden
Wenn wir auch in den letzten Jahren große Erfolge bei Projektförderungen hatten, sind private Spenden deshalb nicht überflüssig – im Gegenteil, dieser Grundstock an freien Eigenmitteln ermöglicht es uns erst, externe Förderungen zu erhalten. Auch in den vergangenen Jahren fließen unsere Mittel nahezu ausschließlich in die Projekte in Nepal, wie diese Ausgabendarstellung zeigt.
Ausgabendarstellung 2015-2019
Gerade in Zeiten der Pandemie wird deutlich, dass PHASE Nepal, eben weil die Organisation über Jahre Strukturen aufbaut, in schwierigen Situationen die schlimmsten Folgen zumindest abfedern kann, und dass eine stabile Gesundheitsversorgung, Zugang zu Bildung und Information und gesunder Ernährung den Menschen in unseren Projekt-dörfern konkret helfen. Jede Spende hilft uns dabei, diese Unterstützung weiterhin aufrechtzuerhalten und auszubauen!
Vielen herzlichen Dank!
Ein Ernährungs-Workshop in der Karnali-Region
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