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PHASE Austria Newsletter

Practical Help Achieving Self Empowerment


Liebe PHASE-Mitglieder und Unterstützer*innen,
liebe Freundinnen und Freunde!

Seit dem hoffnungsvollen Newsletter im letzten März hat sich die Lage in Nepal parallel zu jener in Indien leider extrem verschlechtert, und seit dem 1. Mai ist in Nepal wieder ein Lockdown in Kraft, der allerdings glücklicherweise Wirkung zeigt. Dennoch ist die Lage weiterhin besorgniserregend, und PHASE Nepal hatte einen herben Verlust hinzunehmen: Rajendra Karki, Mitglied des ehrenamtlichen Vorstands seit der Gründung 2006, ist am 2. Juni an COVID verstorben. Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und den Kolleg*innen bei PHASE Nepal.

COVID wirkt sich auch auf unsere Projektplanungen aus. So mussten wir bei mehreren Projekten die Budgetplanung anpassen. Um in der Krise auch konkret zu helfen – in Nepal mangelt es nicht nur an Intensivbetten, sondern auch an Sauerstoff – haben wir die Restmittel des von der Stadt Wien geförderten Projekts in Katmandu umgewidmet und für den Ankauf von Sauerstoff-Konzentratoren, Pulsoximetern und Direkthilfe zur Verfügung gestellt. Hier danken wir der Stadt Wien ganz herzlich für die unkomplizierte Unterstützung.

Auch der beginnende Monsun hat bereits schwere Zerstörungen angerichtet. In einem der PHASE Nepal-Projektgebiete in Sindhupalchok wurde eine Outreach-Klinik von Überflutungen getroffen.

Trotz aller dieser Herausforderungen laufen die Projekte dennoch weiter – vor allem die Gesundheitsversorgung ist in dieser Krise besonders wichtig und die PHASE-Mitarbeiter*innen spielen auch in der Aufklärung über COVID und damit in der Verhütung einer weiteren Verbreitung eine wichtige Rolle.

Und doch: Es gibt auch gute Nachrichten – mehr dazu weiter unten.

In diesem Sinne wünschen wir einen optimistischen Sommer und bedanken uns wie immer herzlich für die Unterstützung unserer Projekte!

Brita Pohl
für den PHASE Austria-Vorstand

 

 

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1.  Budgetumwidmungen
2.  COVID-Situation in Nepal
3.  Artikel zur Arbeit von PHASE in den ADA-"Weltnachrichten"
4.  Mädchen-Empowerment in Bajura
5.  Wasser für Bama
6. Mutter-Kind-Gesundheit in Bajura und Humla
7.  Bitte um Spenden

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COVID-Hausbesuch

Hausbesuch bei einer COVID-Patientin in Maila (Humla)

 

Budgetumwidmungen

Sowohl ADA (Austrian Development Agency) als auch EKFS (Else Kröner-Fresenius-Stiftung) haben unsere Vorschläge rasch genehmigt. Auch bei der Stadt Wien gab es Planänderungen – wie oben bereits berichtet wurden Gelder aus dem Projekt in Katmandu für Corona-Hilfe freigemacht und das Mädchen-Empowerment-Projekt in Bajura wurde aufgrund der neuerlichen Schulschließungen um weitere sechs Monate bis Dezember 2021 verlängert; auch das Wasserleitungs-Projekt in Bama (Mugu) verzögerte sich wegen der COVID-Maßnahmen und die Projektdauer wurde daher um sechs Monate bis Ende Mai 2022 verlängert. Wir danken allen Förderern für ihre Flexibilität!

 

 


Die Entwicklung der COVID-Situation in Nepal
mit Stand 4. Juli 2021

 

COVID-Situation in Nepal

Die Entwicklung in Nepal wird zwar in der internationalen Presse außer bezüglich des COVID-Clusters im Everest Base Camp kaum beachtet – eine rühmliche Ausnahme ist der britische Guardian, sie verläuft aber sehr ähnlich wie in Indien. Ein tagesaktueller Überblick findet sich auf einer Webseite der nepalesischen Regierung.

In unseren Projektgebieten im Nordwesten von Nepal, im Karnali-Gebiet, gab es in mehreren Dörfern Krankheits-Ausbrüche, bei denen die Mehrheit der Menschen der Gemeinde Symptome zeigte und Test-Kampagnen COVID bestätigten. Es wurde von mehreren Todesfällen berichtet – eine Krankenhausbehandlung ist in diesen entlegenen Gebieten nicht verfügbar. Auch mehrere PHASE-Mitarbeiterinnen in der Gegend wurden mit COVID infiziert, glücklicherweise nur mit leichten Symptomen (sie waren alle geimpft). Sorgen bereitet weiterhin auch die Situation in Katmandu und anderen Städten, wo die Fallzahlen weiterhin hoch sind, wenn auch der Höhepunkt der Welle Ende Mai erreicht war und seither die Neuinfektionen zurückgehen.

Nachdem Indien den Export von Impfstoffen eingestellt und Nepal die bestellte Lieferung nicht erhalten hat, hofft das Land nun auf das COVAX-Programm der Vereinten Nationen – es fehlt derzeit an Impfdosen für Zweitimmunisierungen, und von der Durchimpfung auch nur der Risikogruppen ist das Land noch weit entfernt. Amnesty International fordert in dieser Unterschriftenkampagne die Unterstützung von Nepal mit Impfstoffen, zu deren Unterzeichnung wir aufrufen.

 


Mutter beim Ernährungsworkshop

Artikel zur Arbeit von PHASE in den ADA-"Weltnachrichten"

In den aktuellen "Weltnachrichten" der österreichischen Entwicklungszusammenarbeitsagentur ADA konnten wir einen Artikel zum PHASE-Mutter-Kind-Projekt in Mugu (Karnali-Region) veröffentlichen. Wir hoffen, damit weitere Unterstützer*innen für unsere Arbeit interessieren zu können. Daneben war aber die Einladung, unsere Arbeit in diesem Magazin zu präsentieren, auch eine schöne Geste der Bestätigung von einem wichtigen Partner.

 

Mädchen-Empowerment in Bajura

Kurz vor dem neuerlichen Lockdown seit Mai konnten im Rahmen dieses Projekts noch einige Trainings durchgeführt werden. Wir möchten hier einige Teilnehmer*innen selbst zu Wort kommen lassen:

"Ich habe an dem zweiwöchigen Empowerment-Programm teilgenommen, das PHASE in unserer Schule angeboten hat. Alle Sitzungen waren wirklich wichtig und die Leiterin war extrem hilfsbereit. Es ist mir leicht gefallen nachzufragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe.

Die beste Sitzung fand ich die mit dem Thema "Wie verwirkliche ich meine Träume?" Ich habe gesagt, dass ich Lehrerin werden will, und die Leiterin hat mir Hinweise gegeben, wie ich das erreichen kann. In dieser Sitzung habe ich verstanden, dass ich meinen Traum nur erreichen kann, wenn ich weiter zur Schule gehe.

In meiner Gemeinde werden wir wenig zum Lernen ermutigt. Aber ich möchte weiter lernen und Pädagogin werden, um andere Mädchen zum Lernen zu ermutigen." (Bimala Thapa Janajati, w, 14)

Die Mädchen-Empowerment-Programme sprechen auch männliche Jugendliche an, um auch sie in die Veränderung einzubeziehen:

"Das Leben hier ist schwierig. Einige meiner Freunde haben früh geheiratet. Früher dachte ich, dass das nur für Mädchen schlecht ist, weil es für sie in ihrem neuen Zuhause hart ist. Aber nach diesen Sitzungen verstehe ich, inwiefern es auch für Jungen schwierig ist. Ich wusste, dass Ehe ernste Verantwortung bedeutet und es schwierig macht, unsere Träume zu verwirklichen. Kinderehe schadet beiden auf psychischer und körperlicher Ebene.

Diese Sitzungen haben mir in vieler Hinsicht geholfen. Wir machen uns oft Gedanken über diese Themen, aber wir sprechen nicht darüber. Jetzt fühle ich mich klarer und motiviert." (Sabin Rokaya, m, 14)

Weitere Zitate finden sich auf unserer Webseite.

 


Bei einer "Healthy Baby Competition"
werden Gewicht und Körpergröße gemessen.

 

help mundo
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Wasser für Bama

Das Wasserleitungsprojekt in Bama, Mugu (Karnali-Region) musste wegen der COVID-Bestimmungen gestoppt werden. Abgeschlossen wurden bereits die technische Vermessung und die Planung von Quellfassung, Leitung und Reservoirtank.

Nach Aufhebung der Einschränkungen sind neben der baulichen Umsetzung auch weitere Planungstreffen und die Neubildung des Komitees der Wassernutzer*innen geplant.

Wegen der Verzögerungen wurde auch der Projektzeitraum dieses Projekts mit Genehmigung der Stadt Wien um sechs Monate verlängert.

 

Bäuerin mit ihrer Ernte

Mutter-Kind-Gesundheit und Landwirtschaft in Bajura und Humla

Das seit Jahresbeginn laufende Projekt (gefördert aus Mitteln der ADA) unterstützt bisher 250 Bäuerinnen und Bauern im Gemüseanbau, 130 von ihnen züchten auch zum ersten Mal Pilze, die wertvolles Protein liefern. Zudem wurden Hühnerküken zur Verfügung gestellt, um die Zucht zu verbessern und einen größeren Eier- und Fleischertrag zu liefern. In diesem Zusammenhang leisteten die Mitarbeiter*innen von PHASE auch bei einem Ausbruch der Newcastle-Krankheit im Projektgebiet wertvolle Unterstützung, die die Ausbreitung eindämmen konnte.

Gruppentrainings sind nicht möglich, die PHASE-Mitarbeiter*innen besuchen die Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Hof und bieten direkte Beratung und Unterstützung. Im Gesundheitsbereich wurden vor dem Lockdown neben dem laufenden Ambulanzbetrieb Hausbesuche, Ernährungs-Workshops, Fortbildungen für Schwiegermütter, prä- und postnatale Vorsorgeuntersuchungen und so weiter durchgeführt.

Mit dem Anstieg von COVID-Infektionen arbeiten die PHASE-Mitarbeiter*innen auch eng mit der Gemeindeverwaltung zusammen und bieten zum Beispiel telefonische oder individuelle Beratung für Infizierte in Heimquarantäne an.

 

Bitte um Spenden

Wie immer möchten wir gerade auch jetzt wieder um Spenden für unsere Arbeit bitten. Im schwierigen Jahr 2020 ist zwar unser Gesamtumsatz dank großer Projektförderungen gestiegen, die Summe der privaten Spenden aber leicht gesunken – sie ermöglichen uns unsere unabhängige Arbeit und sind die Basis, von der aus wir Projektförderungen einwerben können.

Bei allen Spenderinnen und Spendern möchten wir uns erneut herzlich bedanken!

 


Unsere Zielgruppe - Mütter und Kinder!


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