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PHASE Austria Newsletter

Practical Help Achieving Self Empowerment


Liebe PHASE-Mitglieder und Unterstützer_innen,
liebe Freundinnen und Freunde!

 

In diesen Zeiten fällt es ein wenig schwer, einen positiven und fröhlichen Newsletter zu schreiben - die Unsicherheiten sind überall groß, und auch wenn es scheint, als hätten wir hier in Europa das Schlimmste überstanden, trifft das leider auf die weltweite Situation nicht zu. In Nepal bestand anfangs große Hoffnung, dass das Land der Pandemie entkommen und nur begrenzte COVID-19-Zahlen haben würde. Seit Ende Mai verzeichnet Nepal allerdings einen starken Anstieg und erstmals auch lokale Übertragungen, die nicht auf Rückwanderer aus Indien und dem Mittleren Osten zurückzuführen sind. Obwohl mit 14.046 bestätigten Fällen und 30 Todesfällen (Stand 2. Juli) die Verbreitung noch immer relativ gering ist, besteht doch Anlass zur Sorge. Die notwendigen Lockerungen der Ausgangssperre, die seit 23. März besteht und gerade für die Ärmsten zur existentiellen Bedrohung geworden ist, erhöhen das Risiko.

 

Auch unsere Arbeit ist unmittelbar betroffen: Seit kurzem arbeiten die Mitarbeiter_innen von PHASE Nepal in Kathmandu wieder schichtweise im Home Office und im Büro, um die Kontakte im Büro zu beschränken, und in den entlegenen Projektgemeinden mussten manche Aktivitäten ausgesetzt werden, da größere Gruppentreffen nicht möglich waren. Die Mitarbeiter_innen im Gesundheitsbereich mussten zusätzlich zur Erschwerung ihrer Arbeitsbedingungen COVID-Maßnahmen vorbereiten und umsetzen, obwohl die Fallzahlen in "unseren" Projektbezirken weiterhin gering sind (in Mugu z.B. bisher nur 2 Fälle).

 

Dennoch zeigt sich in dieser Situation auch, wie wichtig eine gute Organisation ist - Schwangerschaftsvorsorge, Geburtshilfe und Notfallversorgung, aber auch Vorsorgemaßnahmen wie Schutzimpfungen für Kinder funktionieren in den PHASE-Gemeinden im Gegensatz zu vielen anderen Gegenden weiterhin gut.

 

Versuchen wir in diesem Sinne, die positiven Nachrichten überwiegen zu lassen, ohne den Ernst der Situation zu ignorieren.

 

Ich wünsche uns allen einen guten Sommer und bedanke mich ganz herzlich für jede Unterstützung - gerade jetzt ist sie wieder einmal besonders wichtig!

Brita Pohl
für den PHASE Austria-Vorstand

 

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1.  Unterstützung für Lockdown-Betroffene
2.  Studie über die Auswirkungen von COVID-19 und Ausgangssperre in Mugu
3.  PHASE-Projekte in der Ausgangssperre
4.  Auswirkungen auf unsere Arbeit
5.  Spendenaufruf

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Unterstützung für Lockdown-Betroffene in Kathmandu

Besonders für die schwächsten Bevölkerungsgruppen - Tagelöhner_innen, fliegende Händler_innen, Menschen mit Behinderung - bedeutet die Ausgangssperre den Verlust jeder Einkommensmöglichkeit. Rücklagen können sie nicht bilden, daher kam es rasch zu existentiellen Bedrohungen. PHASE Nepal handelte rasch und identifizierte gemeinsam mit der Partnerorganisation Independent Living Center mehr als 100 Familien, die mit Nahrungsmitteln, medizinischem Bedarf und Bargeld unterstützt werden. Auch PHASE Austria hat 2.000 Euro zur Verfügung gestellt, womit diese Familien etwa einen Monat lang unterstützt werden können.

 

Schwangerenvorsorge in Mugu

Schwangerenvorsorge durch PHASE-Mitarbeiterin -
auch während der Ausgangssperre

Studie über die Auswirkungen von COVID-19 in Mugu

Ohne Einsicht in die konkreten Auswirkungen der Ausgangssperren ist es nicht möglich, sinnvolle Maßnahmen zu treffen. Daher hat PHASE Nepal in unserem Projektgebiet in Mugu unter 109 Haushalten eine Befragung über ihre Einkommens- und Ernährungssituation durchgeführt, um mit deren Ergebnissen gezielte Gegenmaßnahmen entwickeln zu können. Dabei zeigt sichein dramatischer Einkommensverlust, der in Haushalten mit besonders gefährdeten Familienmitgliedern oder mit Menschen mit Behinderung noch ausgeprägter ist. Es scheint, als wäre die Situation in Mugu deutlich schlimmer als im Rest von Nepal, wie ein Vergleich mit einer Studie des World Food Programme zeigt.

 

Die untenstehende Grafik zeigt einige der Ergebnisse im Überblick:

Darstellung der Auswirkungen der Ausgangssperre

PHASE-Projekte im Lockdown

In den Projektgemeinden wurden unter den Bedingungen der Ausgangssperre Gruppenaktivitäten zunächst ausgesetzt und vor kurzem unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen erneut gestartet. Auch die Lieferung von Material konnte wieder aufgenommen werden, so zum Beispiel von Plastikplanen für Gewächshäuser und Saatgut.

 

PCR-Probenentnahme in Humla

Entnahme von PCR-Proben in Humla

 

Im Gesundheitsbereich konnte PHASE nicht nur die notwendigsten Dienste aufrechterhalten, sondern auch z.B. Schwangerenvorsorge - oft über Hausbesuche - anbieten. Im Zeitraum seit dem 23. März, dem Beginn der Ausgangssperre in Nepal, haben PHASE-Mitarbeiter_innen bei 317 Schwangeren die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt und bei 61 Geburten Geburtshilfe geleistet. Insgesamt wurden an PHASE-Gesundheitsposten 14.172 Menschen behandelt.

Auswirkungen auf unsere Arbeit

Besonders in den ersten beiden Monaten der Ausgangssperre mussten auch wir unsere Arbeitsweise anpassen. Die Sitzungen des Vorstands von PHASE Austria wurden online abgehalten, und auch die Berichtstätigkeit für das von der Austrian Development Agency durchgeführte Projekt (siehe letzter Newsletter) war davon betroffen, da wir aufgrund der strengen Ausgangssperre in Nepal Dokumente verspätet oder nur ohne Unterschriften vorlegen konnten. Dankenswerter Weise hatten unsere Ansprechpartner_innen bei der ADA dafür Verständnis.

 

Sehr deutlich wurde wieder einmal, dass PHASE Nepal in Krisensituationen mit Ruhe und Bedacht vorgeht: Bereits vor der Verkündung der Ausgangssperre war ein Notfallplan erstellt und kommuniziert, es wurden Schutzmasken und andere Schutzausrüstung für die Mitarbeiter_innen in den Projektgebieten bereitgestellt, sowie die Maßnahmen der Regierung - u.a. die Einrichtung von Quarantänestationen - unterstützt. Vor allem wurde aber der Informationsfluss gewährleistet, um eine Verunsicherung der Mitarbeiter_innen und der Menschen in den Projektgebieten zu vermeiden.

 


Masern-Röteln-Schutzimpfung in Humla

 

 

Spendenaufruf

Wie immer möchten wir ganz herzlich um Spenden bitten - nur sie gewährleisten die Fortsetzung unserer Arbeit in unseren Projektgemeinden, die nach wie vor zu den am stärksten benachteiligten Gebieten der Welt zählen. Gerade die aktuelle Pandemie zeigt, wie wichtig es ist, dass alle Menschen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und ausreichendem Einkommen haben und so auch in einer Krisensituation abgesichert sind.

 

help mundo
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Mutter mit Kind in Luma, Mugu


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