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Practical Help Achieving Self Empowerment
Seit unserem letzten Newsletter haben wir wieder viel zu berichten: Unser Vorstandsmitglied Sarah Pohl hat gemeinsam mit ihrem Partner Lorenz Mohrhoff die PHASE-Projekte im Karnali besucht und erzählt von einer eindrucksvollen Reise, vielen Begegnungen mit PHASE-Mitarbeiter:innen und den Menschen in den Dörfern und ihren Eindrücken.
Hier in Österreich wurde im Oktober bei einer Pensionsfeier zu Spenden für die Alphabetisierung von Frauen aufgerufen, was es uns ermöglicht, Kurse für mehr als einhundert Frauen zu finanzieren, und in Maila im Bezirk Humla im äußersten Nordwesten von Nepal startet dieser Tage ein Frauen- und Mädchen-Empowerment-Projekt mit Unterstützung der Stadt Wien.
Und – unvermeidlich zu dieser Jahreszeit – wir bitten um großzügige Spenden, um auch weiterhin die so wichtigen Projekte in einer der entlegensten Regionen der Welt unterstützen zu können, und bedanken uns bereits hier für deine/Ihre Spende!
Im Namen des Vorstandes wünschen wir eine besinnliche Vorweihnachtszeit, schöne Feiertage und alles Gute im Neuen Jahr!
Herzlich,
Brita Pohl
für den PHASE Austria-Vorstand
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1. Reisebericht von Sarah Pohl
2. Projektstart in Maila
3. Frauenalphabetisierung
4. Bitte um Spenden
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Sarah und Lorenz mit PHASE-Team
im Projektgebiet
Als Brita uns vor über einem Jahr fragte, ob wir den nächsten Monitoring-Besuch in unsere Projektregion in Nepal übernehmen könnten, sagten Lorenz und ich sofort zu. PHASE begleitet mich seit meiner Kindheit: Erst durch die Reiseberichte meiner Familie und später durch mein eigenes Engagement – heute als Vorstandsmitglied. Dennoch wussten wir kaum, was uns erwarten würde. Nepal bedeutete für uns: majestätische Berge, entlegene Dörfer, alte Tempel, gastfreundliche Menschen – aber auch fehlende Infrastruktur und Armut. Mit großer Vorfreude und einem gewissen Teil Anspannung traten wir die Reise an.
Unser Reiseplan war klar: Fünf Tage in Kathmandu, dann ein Flug nach Nepalgunj, weiter mit einer kleinen Maschine nach Rara oder Kolti und schließlich per Jeep in die Berge. Doch die Vorbesprechung im PHASE-Büro in Kathmandu zeigte uns die Realität: Im Herbst fehlen im Westen Nepals oft die kleinen Flugzeuge, da sie mit Everest-Tourist:innen im Osten mehr Geld machen. Diese logistische Heraus-forderung zwang uns, unsere Pläne anzupassen. Statt des geplanten Flugs reisten wir gemeinsam mit PHASE-Mitarbeiter:innen nach dem Tihar-Fest mit dem Flugzeug nach Surkhet und von dort mit dem Bus nach Dhulachaur – eine Fahrt von eineinhalb Tagen.
Der Minibus, eng besetzt mit 15 Mitarbeiter:innen, einem Kind und uns, ratterte wie auf einer Achterbahn auf einer holprigen Straße den malerischen Karnali-Fluss entlang. Es war eine anstrengende, aber ebenso eindrucksvolle Reise. Wir bekamen nicht nur Einblicke in die Karnali-Region, wo aktuell zwei von PHASE Austria finanzierte Projekte laufen, sondern auch in die Arbeit unserer PHASE-Kolleg:innen.
In Dhulachaur angekommen, trennten sich unsere Wege nach einem letzten Gruppenfoto. Für uns ging es gemeinsam mit Sangita (Acting Health Officer, PHASE Nepal) weiter nach Maila, Photu und Dhainakot. Dort sprachen wir mit lokalen Regierungsvertreter:innen, lernten engagierte Mitglieder der Gemeinden kennen – darunter die "Female Community Health Volunteers", die als Wissensvermittlerinnen und Unterstützerinnen in den Dörfern tätig sind – und begleiteten PHASE-Mitarbeiter:innen bei ihrer Arbeit.
Drei Eindrücke prägten uns besonders:
Vertrauen in PHASE: In den Dörfern genießt PHASE großes Vertrauen, das durch die gewissenhafte und beständige Arbeit der Mitarbeiter:innen aufgebaut wurde. Mit den begrenzten Ressourcen vor Ort vollbringen sie fast kleine Wunder.
Allgegenwärtige Armut: Die Armut in der Projektregion prägt den Alltag der Menschen und ist dadurch oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Niemand bettelt, alle haben ein Dach über dem Kopf und bewirtschaften ein Stück Land. Doch hinter dieser scheinbaren Stabilität verbirgt sich eine komplexe Realität: Die Menschen leiden unter einer multidimensionalen Armut, die weit über materielle Not hinausgeht. Es fehlen grundlegende Gesundheitsdienste, Bildung, Ernährungssicherheit und eine funktionierende Infrastruktur.
Herausforderungen mit der lokalen Regierung: Obwohl die Zusammenarbeit mit der Regierung wichtig ist, fehlt es oft an Beständigkeit und Eigeninitiative. Das geringe Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung erschwert die Akzeptanz staatlicher Projekte, was wiederum die Handlungsfähigkeit der Regierung schwächt – ein Teufelskreis, den PHASE durch Partnerschaften langsam durchbricht.
Ein persönliches Erlebnis bleibt besonders in Erinnerung: In Dhainakot erkrankten Lorenz und ich an einer Lebensmittelvergiftung. Dank der engagierten Betreuung durch Sangita und Sarita, eine der PHASE-Krankenschwestern, fühlten wir uns trotz der Umstände gut aufgehoben und bestens umsorgt. Dhainakot, einer der abgelegensten Orte der Welt, erwies sich unerwartet als sicherer Hafen mit fließendem Wasser, einer Toilette im Health Post und dem unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter:innen.
Auch die Rückreise traten wir auf demselben Weg an – ein Flugzeug stand weiterhin nicht zur Verfügung. Dafür kehrten wir mit vollen Herzen zurück: voller neuer Eindrücke, großer Herausforderungen und bedeindrucker Begegnungen mit wunderbaren Menschen. Unsere Reise nach Nepal war fordernd, bereichernd und inspirierend – eine unvergessliche Erfahrung, die den Wert der Arbeit von PHASE greifbar machte.
Eine Familie in Maila mit ihrer von PHASE
unterstützten Kiwi-Pflanzung
PHASE arbeitet schon seit Jahren in Maila im Bezirk Mugu, einem Dorf hoch über dem Fluss Karnali. Die Situation der Menschen hat sich deutlich verbessert, auch dadurch, dass Maila heute über eine Straße erreichbar ist. Dennoch halten sich einige Traditionen hartnäckig und Frauen sind weiterhin benachteiligt. Daher startet mit Unterstützung der Stadt Wien ein Projekt, um das Empowerment – also die Fähigkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen – von Frauen und Mädchen zu fördern.
Im Projekt werden einhundert Frauen in Alphabetisierungskursen nicht nur Schreiben, Lesen und Rechnen lernen, sondern dadurch auch an Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit gewinnen. Empowerment-Workshops mit Schwerpunkt auf Frauen- und Mädchenrechte für einhundert Mädchen dienen der Wissenserweiterung bezüglich rechtlicher, medizinischer und sozialer Gegebenheiten, aber ebenso der Stärkung des Selbstbewusstseins der Mädchen und der Verbesserung ihrer Bildungs- und Lebenschancen.
Eine großzügige Privatinitiative ermöglicht uns die Förderung eines weiteren Alphabetisierungsprojekts für mindestens einhundert Frauen in Dhainakot, das in den kommenden Wochen starten wird. Ziel ist neben der Vermittlung von Lesen, Schreiben und Rechnen wie immer auch die Stärkung des Selbstvertrauens der Teilnehmerinnen. Die Unterrichtsmaterialien sind bereits unterwegs.
Auch für dieses Projekt haben wir eine teaming-Gruppe eingerichtet, über die mit 1 Euro pro Monat gezielt die Frauenalphabetisierung unterstützt werden kann. Wir freuen uns natürlich auch über Spenden auf unser Projektkonto ...
Auch viele ältere Frauen lernen in PHASE-
Kursen noch zu lesen und zu schreiben
Die Vorweihnachtszeit ist traditionell die Zeit der Spendenaufrufe, und auch wir bitten um Unterstützung unserer Projekte. Hier möchten wir auch wieder einmal auf die steuerliche Absetzbarkeint für Spenden an PHASE Austria hinweisen. Dafür ist lediglich die Angabe des Geburtsdatums notwendig. Ein weiterer Hinweis in eigener Sache: Auch wenn wir auf unserer Webseite eine Spendenseite eingerichtet haben, sind direkte Spenden auf unserer Projektkonto IBAN AT08 2011 1287 6388 9200 günstiger, da für deren Verarbeitung keine Gebühren anfallen. Ganz besonders freuen uns regelmäßige – monatliche oder jährliche – Zuwendungen! Vielen Dank!
Ganz herzlich möchten wir uns hier auch für die bereits geleistete Unterstützung in diesem Jahr bedanken!
Und zum Schluss, da Weihnachten eine Geburt feiert, ein Foto eines "unserer" Neugeborenen mit Pramila, einer der PHASE-ANMs: