Der Nordwesten Nepals ist nach allen gängigen Kriterien eine extrem benachteiligte Region. Zusätzlich zu verbreiteter struktureller Armut leiden insbesondere Frauen unter gesellschaftlichen Traditionen, die ihre Teilhabe an der Gesellschaft und ihre Lebenschancen stark einschränken, unter anderem früher (Zwangs-)Heirat, menstruellem Ausschluss und mangelnder Schulbildung.
Das Projekt soll durch Empowerment und Bildung von Frauen und Mädchen in der Gemeinde Maila (Tanjakot Gaunpalika, Bezirk Humla) dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von mangelndem Wissen und fehlender Bildung auf die Lebenschancen von Frauen und Mädchen in allen Bereichen – vom Zugang zu (reproduktiver) Gesundheit über Kinder- und Zwangsheirat bis hin zu Mädchen- und Frauenhandel – zu vermindern und den Frauen und Mädchen der Gemeinde die Mittel in die Hand geben, ihr Leben selbstbestimmt zu führen, und dadurch das Empowerment von Frauen und Mädchen in der Region voranbringen.
100 Frauen lernen in Alphabetisierungskursen nicht nur Schreiben, Lesen und Rechnen, sondern gewinnen dadurch auch an Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit. Empowerment-Workshops für 100 Mädchen mit Schwerpunkt auf Frauen- und Mädchenrechten dienen der Wissenserweiterung bezüglich rechtlicher, medizinischer und sozialer Gegebenheiten, aber ebenso der Stärkung des Selbstbewusstseins der Mädchen und der Verbesserung ihrer Bildungs- und Lebenschancen.
Durch Einbeziehung von Meinungsführer:innen in der Gemeinde und Vertretungsorganen (Eltern-Lehrer-Vereine, Schulverwaltungsgremien, politische Repräsentant:innen, Lehrer:innen) sowie der Eltern werden Wissen und Sensibilität in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit in der Gemeinde gestärkt und die gesellschaftlichen Ausschließungsmechanismen, von denen Frauen betroffen sind und die ihre Lebenschancen einschränken, gezielt angesprochen.
Die Frauen der Gemeinde werden zusätzlich durch Grundlagen der psychosozialen Gesundheit (etwa Selbstfürsorge, psychische Gesundheit, emotionales Wohlbefinden, Stärkung des Selbstvertrauens, Gleichberechtigung von Frauen) sowie durch die Gründung von Frauengruppen zur gegenseitigen Unterstützung gestärkt.
Zudem wird den Schulen der Gemeinde Material zur Verbesserung der Lernumgebung zur Verfügung gestellt – z.B. Tische und Bänke und Lehrmaterial, und die Lehrer:innen der Schulen erhalten eine Fortbildung, die auf gendersensitive und inklusive Lehrmethoden fokussiert. Um auch die Gemeinde für Fragen der Geschlechtergerechtigkeit zu sensibilisieren, wird ein:e Bildungsexperte/-expertin (Education Officer) eng mit gewählten Repräsentant:innen und anderen Führungspersönlichkeiten der Gemeinde zusammenarbeiten.
Wir danken der Stadt Wien für ihre Unterstützung dieses Projekts!