Das allererste Projekte von PHASE Austria ermöglichte in Yanglakot im VDC Hagam, Bezirk Sindhupalchok, den Bau einer erdbebensicheren Sekundarschule.
Projektgemeinden:
Hagam, Sindhupalchok
Voraussetzungen
Zuvor wurde in Yanglakot, dem größten Ort des VDC Hagam, nur bis zur 8. Klasse unterrichtet.
Ein Schulabschluss, das „School Leaving Certificate“, konnte in Nepal erst nach der 10. Klasse erreicht werden, dieser ist Voraussetzung für jede weitere Ausbildung. Die nächste volle Sekundarschule lag im Tal in Jalbire – zwei bis drei Stunden Fußweg über eine steile Steintreppe in jeder Richtung. Nur diejenigen Kinder, die in Jalbire Verwandte hatten, wo sie während der Woche wohnen konnten, oder deren Eltern das Internat bezahlen konnten, hatten die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu erreichen. So war auch bis zu diesem Zeitpunkt nur ein einziger der 10 Lehrer:innen in Hagam aus dem Ort.
Die bisherige Schule war zu klein für den Ausbau auf 10 Klassen, und außerdem in einem Gebiet, in dem die Erde regelmäßig bebt, nicht erdbebensicher. Auch sonst war ihr baulicher Zustand höchst unbefriedigend.
In Absprache mit der Schulbezirksbehörde und der lokalen Bevölkerung entschloss sich PHASE Austria, den Bau eines neuen Schulgebäudes für die Shree Jal Devi Secondary School mit zu finanzieren. Nach der Finanzierungszusage von PHASE Austria sagte auch die Bezirksschulbehörde die Kofinanzierung von zwei Blöcken zu.
Durchführung
Voraussetzung für das Projekt war die Kooperation und Beteiligung der Dorfbevölkerung. Der Grund für die neue Schule – etwas oberhalb des Dorfes – wurde von der Gemeinde angekauft, und die Steine wurden von der Bevölkerung in Eigenarbeit lokal gebrochen. Viele der Arbeiten, wie das planieren und vorbereiten des Geländes, wurden ebenfalls vom Dorf organisiert. Für die Planung und Bauaufsicht zeichnete PHASE Nepal verantwortlich.
Im Mai 2007 begann der Bau des ersten von vier Gebäudeblöcken.
Im Mai 2009 standen bereits drei der geplanten vier Blöcke, die ersten Schüler:innen der Shree Jal Devi School konnten ihr „School Leaving Exam“ ablegen, und die Schüler:innen der höheren Klassen nutzten bereits die neuen Räumlichkeiten. Vom Schuljahr 2010/11 an – die Schuljahre beginnen in Nepal im Mai – werden alle Klassen der Schule in den neuen Gebäuden geführt. Selbstverständlich gehörten zur Ausstattung der Schule auch Toiletten und eine Wasserleitung.
Ergebnis
Durch den Einsatz von PHASE Austria wurde die Schule seit 2007/08 als volle Sekundarschule geführt, und die Schüler:innen aus Hagam konnten die 9. und 10. Klasse in ihrem Heimatdorf besuchen. 13 Schüler:innen (5 Mädchen) legten im April ihre „School Leaving Exams“ ab (im nepalesischen Durchschnitt bestehen ca. 50% der Kandidat:innen). 7 von ihnen bestanden beim ersten Versuch, 3 weitere beim zweiten Antreten.
Die Schüler:innenzahlen der Sekundarschule sind insgesamt seit dem Einsatz von PHASE gestiegen. Der zweite Jahrgang, der in Hagam die Schule abschließen konnte, bestand aus 16 Schüler:innen – alle legten im März/April 2010 ihre School Leaving Exams ab.
Beim Erdbeben vom 25. April 2015 wurde das Schulgebäude zwar beschädigt, war aber noch jahrelang benutzbar. Es wurde im Zuge des Neubaus der gesamten Schule Anfang 2018 abgerissen.
Bei einem Projektbesuch in Hagam im März 2018 traf Brita Pohl (PHASE Austria) drei Absolvent:innen der Schule: zwei von ihnen arbeiteten für PHASE Nepal (im Bild links Sajan Tamang, Social Mobiliser), und Shanti Tamang (Mitte, mit Sohn) arbeitete als Lehrerin in einer Schule, die als PHASE-Aufholklasse (mit Finanzierung von PHASE Worldwide) gegründet wurde und mittlerweile an die Regierung übergeben ist. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie ohne den Einsatz von PHASE einen Schulabschlus machen hätten können.