Die Lebensumstände von Gemeinden in entlegenen Dörfern in Nepal wurden durch die Erdbeben im April und Mai 2015 noch schwieriger. Das Village Development Commitee Rawadolu im Bezirk Okhaldunga hat keinerlei Verkehrsanbindung, der Fußweg von der nächsten Straße dauert mindestens zwei, eher drei Tage.
Projektgemeinden:
Rawadolu VDC, Bezirk Okhaldunga
Zusätzlich leben in den Dörfern dieser Gemeinde unterschiedliche ethnische Gruppen, die nicht dieselbe Sprache sprechen. Der Schulzugang insbesondere der Kinder aus den Sherpa-Dörfern, deren Muttersprache nicht Nepali ist, wird dadurch – neben weiten Schulwegen – noch zusätzlich erschwert. Kinder, die den Einstieg in die Schule nicht schaffen, oder aufgrund der Integrationsschwierigkeiten früh die Schule abbrechen, werden im besten Fall innerhalb ihrer Familie für die Arbeit herangezogen – sie versorgen das Vieh, arbeiten auf den Feldern mit, kümmern sich um kleinere Geschwister, sammeln Holz … Die schwere körperliche Arbeit führt oft zu Krankheiten und Haltungsschäden. Mädchen sind zudem noch zusätzlich gefährdet – sie werden weniger geschätzt, im schlimmsten Fall werden sie in die Prostitution verkauft.
Wie die gesamte Bevölkerung der betroffenen Gebiete haben die Erdbeben, die seit dem 25. April Nepal erschüttern (sie dauern zum Zeitpunkt der Antragstellung noch an), auch und besonders die Kinder traumatisiert. Eine rasche Wiederherstellung der Normalität, und die Chance, mit Gleichaltrigen spielerisch das Erlebte zu be- und verarbeiten, ist eine wichtige Aufgabe der Schule.
Sportunterricht kann hinsichtlich aller dieser Problemfelder einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten.
Nepal Okhaldhunga Districtmap
PHASE Austria unterstützt seit 2010 eine Schule in Hile, einem Sherpa-Dorf in Rawadolu. Dadurch sollen die Kinder dieses Dorfes, das vorher keine Schule hatte, die Chance erhalten, Nepali zu lernen und sich dadurch besser in die Mainstreamschule in Buktel eingliedern können, die etwa anderthalb Stunden entfernt liegt.
Durch die Finanzierung eines Sportlehrers und entsprechenden Sportmaterials für alle neun Schulen des Projektgebiets soll die Integration der Sherpas in die Mehrheitsgesellschaft gefördert, die Gleichberechtigung der Mädchen im Sport demonstriert, und das Trauma der Erdbeben bearbeitet werden. Durch Sportbewerbe zwischen den Schulen werden freundschaftlicher Austausch und gegenseitiger Respekt gefördert.
Wir danken dem Österreichischen Sportministerium für die freundliche Förderung dieses Projekts.
Der Projektbericht bietet Details zur Durchführung.